Ein Rechtsstreit bedeutet für viele Menschen an sich schon Stress. Die Angst vor den Anwalts- und Gerichtskosten macht die Sorgen noch größer. Eine Rechtsschutz-Police kann wenigstens diese finanziellen Sorgen abnehmen. Auch wenn diese Versicherung – anders als eine Privathaftpflichtversicherung – nicht zu den ganz wichtigen Versicherungen zählt, ist sie doch sehr nützlich.
Welche ist die beste Rechtsschutzversicherung? Die Stiftung Warentest hat das komplizierte Kleingedruckte von 87 Rechtsschutzpaketen für die Lebensbereiche Privat, Beruf und Verkehr (PBV) unter die Lupe genommen und die Tarife bewertet. Ein empfehlenswerter Tarif zeichnet sich dadurch aus, dass er Anwalts- und Gerichtskosten in möglichst vielen Lebenslagen übernimmt und nur wenige Ausschlussklauseln hat.
Warum sich der Rechtsschutzversicherungs-Vergleich für Sie lohnt
Testergebnisse Rechtsschutz-Paket „Privat, Beruf, Verkehr“
Unsere Tabelle Rechtsschutzversicherung zeigt Bewertungen der Stiftung Warentest für 87 Rechtsschutzversicherungen – von ADAC über Huk-Coburg bis Zurich. Sie bieten Rechtsschutz für Nichtselbständige in den Lebensbereichen „Privat“, „Beruf“ und „Verkehr“. Dargestellt sind außerdem die Preise für die untersuchten Angebote mit einer Selbstbeteiligung von 150 Euro. Neben den Testsiegern nennen wir auch Tarife mit einem günstigen Preis-Leistungs-Verhältnis. Unsere Tabelle zeigt auch, wie viel der Zusatzbaustein „Wohnen“ für Mieter oder Vermieter und Eigentümer kostet (Stand der Daten: Januar 2024).
Testergebnisse Einzelbaustein Verkehrsrechtsschutz
Einzelpolicen nur für Verkehrsrechtsschutzversicherungen haben wir in einer früheren Untersuchung unter die Lupe genommen. Die Testergebnisse für 15 Angebote finden Sie nur im PDF zum Artikel aus Finanztest 4/2021 (Stand der Daten: November 2020).
Wie viel Policen kosten
Eine Rechtsschutzversicherung für die Lebensbereiche „Privat“, „Beruf“ und „Verkehr“ (PBV) kostet je nach Versicherer zwischen 204 und 646 Euro pro Jahr bei einer Selbstbeteiligung im Schadensfall in Höhe von 150 Euro.
Rechtsschutz für Mieter und Vermieter
Den Rechtsschutz für Mieter und Vermieter gibt es auch als Einzelversicherung (Einzelbaustein Wohnen). Wir nennen 11 Angebote für Mieter und Vermieter (Stand der Daten: Oktober 2021). Den zugehörigen Artikel aus Finanztest 11/2021 können Sie als PDF abrufen.
Umfrage bei Anwälten
Gemeinsam mit dem Deutschen Anwaltverein hat die Stiftung Warentest Anwältinnen und Anwälte gefragt, wie zufrieden sie mit der Schadenregulierung durch die Versicherer sind (Stand der Daten: Dezember 2021).
Heftartikel als PDF
Wenn Sie das Thema freischalten, haben Sie auch Zugriff auf die PDF zu älteren Untersuchungen aus den Jahren 2017-2023. So können Sie vergleichen, wie Ihr Versicherer in früheren Untersuchungen abgeschnitten hat.
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Familienrechtsschutz: Kosten einer Rechtsschutzversicherung
Im Rechtsschutz-Test hat die Stiftung Warentest 37 Mal das Qualitätsurteil Gut mit maximal 150 Euro Selbstbehalt vergeben. Die Preisunterschiede sind enorm – selbst unter den guten Angeboten mit guten Leistungen, so dass es sich lohnt, auf das Verhältnis Preis-Leistung zu achten. Das teuerste gute Angebot kostet 965 Euro pro Jahr, die günstigste gute Rechtsschutzversicherung gibt es für 204 Euro. Für die Bewertung der Angebote haben wir das Dickicht der Versicherungsbedingungen nach Leistungsunterschieden durchsucht und die Policen entsprechend benotet. Faustregel: Wer viele Rechtsfälle versichert und nur wenig Streitigkeiten vom Versicherungsschutz ausschließt, erhält auch eine gute Note (So haben wir getestet).
Blick in die Tabelle
Deurag PBV EASY SB-Bonus (400/0) | Adam Riese L | Allrecht Privatleben Pur | Advocard 360° Privat | Auxilia Jurprivat |
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- Qualitätsurteil | ||||
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Versicherungsbedingungen | ||||
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Verständlichkeit | ||||
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Die Auswahl ist ein zufälliger Ausschnitt der Gesamttabelle und nicht sortiert.
Rechtsschutzversicherung im Test: Wer ist versichert?
Die genannten Jahresbeiträge beziehen sich auf Rechtsschutz für Familien. Kinder und Partner sind mitversichert. Singles und Rentner bekommen die Policen oft billiger. Wer in Ruhe vergleicht, findet mit dem Vergleich der Stiftung Warentest seinen persönlichen Testsieger, die für ihn beste Rechtsschutzversicherung
Leistungen einer privaten Rechtsschutzversicherung
Eine Rechtsschutzversicherung übernimmt bei Rechtsärger die Anwaltskosten, die Gerichtskosten sowie die Ausgaben für gerichtlich bestellte Gutachter oder Sachverständige. Wir haben die Rechtsschutzversicherungen unter anderem daraufhin untersucht, ob und wie viel Rechtsschutz sie in folgenden wichtigen Leistungsbereichen bieten:
- Rechtsschutz im Vertrags- und Sachenrecht (inklusive Rechtsschutz für Anleger),
- Arbeits-Rechtsschutz,
- Verkehrs-Rechtsschutz,
- Rechtsschutz im Sozial-, Verwaltungs- und Steuerrecht,
- Straf-Rechtsschutz,
- Beratungs-Rechtsschutz im Familien- und Erbrecht,
- Beratungs-Rechtsschutz im Urheberrecht (etwa beim Vorwurf eines illegalen Downloads),
- Schadensersatz-Rechtsschutz.
Rechtsschutz für Mieter, Vermieter und Eigentümer
Wer auch Rechtsschutz als Mieter, Vermieter oder Immobilieneigentümer sucht, muss ihn gegen Aufpreis dazu buchen. Die Beiträge für den Mieter-Rechtsschutz sind im Test ebenfalls genannt. Rechtsschutz für Mieter und Eigentümer kann bei einigen Anbieter auch einzeln abgeschlossen werden. Benötigen Sie nicht das große Rechtsschutz-Paket für Privat, Beruf, Verkehr (PBV), können Sie also etwa nur diesen Baustein buchen und so Beitrag sparen.
Sind Sie Mitglied im Mieterverein, benötigen Sie in der Regel keinen weiteren Rechtsschutz für Mieter. Zu den Leistungen der Mietervereine gehört üblicherweise auch Rechtsschutz für Mietrechtsstreitigkeiten.
Verkehrsrechtsschutzversicherungen im Vergleich
Wollen Sie vor allem für Rechtsärger rund um das Auto und den Straßenverkehr versichert sein, können Sie Verkehrsrechtsschutz auch als Einzelpolice abschließen. Leistungsstarke Policen gibt es schon für unter 100 Euro jährlich (Selbstbehalt von 150 Euro, Stand der Daten: November 2020).
Arbeitsrechtsschutz gibt es nicht einzeln
Rechtsschutz für Ärger rund um den Beruf wird nicht als Einzelbaustein angeboten. Hier müssen Sie wenigstens den Baustein Privat dazu buchen. Sind Sie Mitglied in einer Gewerkschaft, haben Sie darüber Rechtsschutz und brauchen Berufsrechtsschutz nicht unbedingt.
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Rechtsschutzversicherung ohne Wartezeit
Wenn Sie den Versicherer wechseln wollen, sollte der Wechsel nahtlos erfolgen. Das vermeidet Nachteile. Während etwa bei einem Neuabschluss in vielen Fällen der Rechtsschutz erst nach mehreren Monaten „Wartezeit“ greift, fällt diese beim nahtlosen Wechsel in der Regel weg.
Einige Anbieter schließen in ihren neuen Verträgen Rechtsschutz für teure Streitigkeiten aus, die in Altverträgen noch unbeschränkt versichert sind. So ist der Rechtsschutz für Ärger rund um Kapitalanlagen in Policen aus der Zeit vor 2009 häufig noch umfassend versichert. Auch Auseinandersetzungen um Kreditwiderrufe sind über alte Rechtsschutzversicherungen oft noch umfassend abgedeckt.
Rechtsschutzversicherung rückwirkend abschließen?
Rückwirkend kann eine Rechtsschutzversicherung nicht abgeschlossen werden. Für einen Streit, der beim Abschluss der Versicherung schon in der Welt war, bieten die Policen keinen Schutz. Ausnahme: Als einziger Versicherer hat die Arag Spezialpolicen mit Rückwirkung: „Mietrechtsschutz Sofort“ und Verkehrsrechtsschutz Sofort. Da diese Versicherungen aber keinen allgemeinen Rechtsschutz für mietrechtliche beziehungsweise verkehrsrechtliche Streitigkeiten bieten, sondern nur einzelne ausgewählte Problemfälle versichern, sind sie nicht Teil dieses Tests.
Familien-Police schützt auch Partner und Kinder
Die von uns untersuchten Angebote sind Familientarife. Kinder und Partner sind mitversichert, ein nichtehelicher Partner sollte im Versicherungsschein stehen. Aber auch Singles können sich an den Testnoten orientieren. Sie zahlen oft etwas weniger Beitrag.
Jährlich zahlen, Prämie sparen
Im Idealfall zahlen Sie ihre Versicherungsprämie jährlich. Bei monatlicher Zahlweise ist die Police meist etwas teurer. Rabatt können Sie mitunter auch bekommen, wenn Sie einen Fünfjahresvertrag abschließen.
Wechsel des Versicherers
Wenn Sie in der Vergangenheit eine gute Rechtsschutzversicherung abgeschlossen haben, ist es vermutlich ratsam, diese Police nicht zu kündigen. Es gilt die Faustregel: Neue Angebote eines Rechtsschutzversicherers sind nur selten besser als die alten. Falls Sie wechseln: Achten Sie auf einen nahtlosen Wechsel, ohne zeitliche Lücke.
Diese Versicherer sind im Test
- ADAC Versicherung
- Admiral Direkt
- Adam Riese
- Advocard
- Allianz
- Allrecht/Deurag
- Arag
- Auxilia
- Badische Rechtsschutzversicherung (BGV)
- Concordia
- Continentale
- DA Deutsche Allgemeine Versicherung (DA Direkt)
- Debeka
- Deurag
- DEVK
- DMB Rechtsschutz
- Ergo
- Huk-Coburg
- Itzeho*r
- LVM
- Medien-Versicherung Karlsruhe (MVK)
- NRV
- Örag
- Roland
- R+V
- VGH
- VRK
- WGV
- Württembergische
- Zurich